Es gibt keine einheitliche Definition des Begriffs Bildung. Aus pädagogischer Sicht bedeutet Bildung jedoch in erster Linie die Auseinandersetzung eines Menschen mit seiner Umwelt, um dadurch verantwortlich handeln zu können. Damit umfasst der pädagogische Bildungsbegriff nicht nur die Vermittlung von Wissen.
Bildung als Prozess
In der Pädagogik bezieht sich der Bildungsbegriff eher auf die geistige Formung eines Menschen und stellt daher einen Prozess dar. Dieser beginnt bereits in frühen Lebensjahren und erstreckt sich über das gesamte Leben eines Menschen.
Das Wort Pädagogik kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet Führung eines Knaben. Im antiken Griechenland hatte ein Pädagoge die Aufgabe, Kindern den Philosophen zur Erziehung zuzuführen. Die Philosophen unterrichteten dabei die Knaben über alle wesentlichen Belangen des menschlichen Daseins.
Heute ist die Pädagogik eng mit dem Bildungsbegriff verknüpft und wird vielfach mit der schulischen Bildung assoziiert. Prägend für den pädagogischen Bildungsbegriff ist die Lehre von Wilhelm von Humboldt
(1767 bis 1835). Die Bildung geht weit über den Rahmen der Wissensvermittlung hinaus und beinhaltet auch die Entwicklung und Förderung von Talenten sowie die Formung der Persönlichkeit und die Unterstützung der Individualität.
Die Persönlichkeit wird dabei von einer Reihe von externen Faktoren beeinflusst. Hier spielt nicht nur das erworbene Wissen eine Rolle, sondern auch das soziale Umfeld sowie zeitliche und räumliche Beziehungen zwischen einzelnen Personen. In der Pädagogik wird der Mensch also geformt. Diese Aufgabe übernimmt aber nicht nur der Pädagoge alleine. Der Mensch wird auch durch andere Mitmenschen in einer gewissen Form gebildet. Heute übernehmen diese Funktionen in zunehmendem Maß auch soziale Medien und das Fernsehen.